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Ab nach Matamba-Solo

Das heutige Ziel ist, mit dem Flieger von KIN nach Pelende und mit dem Toyota  Landcrusier nach Matamba-Solo. Wir werden erst um 6:45 abgeholt. Die Fahrt für die 11 km dauert 1:40 Stunden. Der Verkehr ist unbeschreiblich und auf den Kreuzungen fahren sie von allen vier Seiten gleichzeitig rein und stehen dann so dicht, dass nicht einmal eine Person durchlaufen kann. Bis sich der Knäuel auflöst braucht es seine Zeit da ja niemand nachgeben will. Bei den Kreuzungen mit Ampeln ist dies kein Problem, von diesen gibt es aber nicht viel. Am Flughafen werden wir erwartet und müssen auf die Waage stehen. Es wird jedes Gepäckstück gewogen. David und mein Gepäck wiegen 182 kg. Bis wir in den Wartesaal können müssen wir drei Mal das Covid-Zertifikat zeigen. Unsere wären in der Schweiz nicht mehr gültig gewesen. Die weiteren Kontrollen: der Pass wurde eingehend studiert, wir wurden mit einem Metalldetektor abgesucht und den Rucksack mussten wir teilweise auspacken. Wir mussten länger warten bis uns ein kleiner Bus abholte. Wir sind vier Passagiere die von vier Angestellten die 150 Meter im Bus begleitet wurden. Vor dem Flugzeug wurden wir von zwei MAF Piloten empfangen und gerade ins Flugzeug gelotzt. Nach der Begrüssung, den Instruktionen und einem Gebet ging es auch schon bald los. Der Flug war angenehm, teilweise ein wenig unruhig da wir immer wieder durch Wolken flogen. Nach 1:15 Stunden erreichten wir Pelende. Es dauerte aber noch eine Zeit bis wir landen konnten. Die Piloten wollten sicher gehen, dass der Flieger (inkl. Ladung) die Landung auf der Graspiste übersteht und flog zweimal knapp über der Piste durch um zu sehen ob es keine Schlaglöcher hat. Beim dritten Anlauf konnte er in Pelende landen. Am ende der Piste wurden wir, besser gesagt das Flugzeug von hunderten Personen erwartet. Kaum stand der Flieger still, standen sie dicht um das Flugzeug. Es war sehr eindrücklich wie Könige erwartet zu werden. 😊 Nein, nein es war nicht so. Die Leute im Dorf wussten gar nicht, dass wir kommen, sondern hatten genug Zeit zum Flugfeld zu kommen, da wir mehrere kreise über das Dorf drehen mussten. Das Dorf hat ca. 3000 Einwohner. Wir bedankten und verabschiedeten uns von den Piloten. Der einte sagte uns, dass wir ihn in seinem Haus in KIN nach dem Rückflug besuchen sollen. Unsere Leute aus Matamba-Solo holten uns ab. In Pelende besuchten wir den Fraziskanermönch Fernando. Für ihn habe ich auch ein Widderpumpensystem geplant, welches jetzt durch einen Engländer umgesetzt wird. Wir wurden herzlich empfangen, obwohl er uns noch nie gesehen hat. Er lud uns gerade zum Essen ein. Mit Fufu, Reis, Poulet, Fisch, Gemüse und Raupen hatten wir ein reichhaltiges Mittagessen. Anschliessend ging es ab nach Matamba-Solo. Da das Fahrzeug nur mit unserem Gepäck gefüllt war und nur sieben Personen mitfuhren, war es eine angenehmere Fahrt als sonst. Zusammen mit Hugo sass ich vorne und David musste auf Wunsch der vier anderen Passagiere hinten sitzen. Nach 1:45 Stunden und 35 km erreichten wir Matamba-Solo. Der Weg im Dorf war wieder geschmückt mit Palmblättern. Der Empfang war so wie wir es am liebsten haben ohne grossen Pomp. Wir wurden offiziell begrüsst vom Pfarrer und ein paar Leuten und vielen schaulustigen Kindern die das ganze beobachteten. Wir konnten auch gerade informieren, was wir in den nächsten Tagen geplant haben.  Anschliessend bezogen wir unsere Zimmer und richteten uns ein. Ich wollte unbedingt noch zur Pumpe runter gehen. Hugo sagte es kommt bald Regen. Ich bereitete mich aber trotzdem für den Abstieg vor. Ein schwacher regen kam bald mal und wir hörten in weiter Ferne auch Donner. Da der Regen und Donner bald wieder verschwand entschied ich mich zu gehen. Schlussendlich kamen David und die zwei Verantwortlichen für die Pumpe auch mit. Nun habe ich mal einen ersten überblick über den Zustand der Anlage und was die Zwei Alles getan haben um die Pumpe am Laufen zu halten. Es ist beeindruckend, wie sie sich für die Pumpe einsetzen. Hier ein paar Beobachtungen die mir zeigen, wie ernst sie ihre Aufgabe war nehmen:        

1.   Etwa 10 m oberhalb der Quelle ist bei einem heftigen Gewitter der Boden eingebrochen und der Dreck hat die Quellleitung verstopft.
Sie schlossen das Loch und entstopften die Leitung, zusätzlich schaufelten sie einen Graben, welcher verhindert, dass es bei einem heftigen Gewitter wieder einen Wassereinbruch gibt.

2.   Das Quellbecken war an einer Stelle undicht.
Sie verputzten es einmal aussen und zweimal innen, so dass es seit längerem wieder dicht ist.

3.   Der Überlauf vom Quellbecken kam am Anfang 15 m neben dem Quellbecken raus. Dies verursachte Erosionen und verunreinigte die untere Quelle.
Sie haben das Rohr bis zum Bach verlängert und es gibt eine Erosion mehr.

4.   An einer Stelle ging die Triebleitung über den Bach und hing ein wenig durch.
Sie betonierten eine Säule um die Leitung zu stützen.

5.   Die Tür zum Pumpenhaus war aus Holz.
Sie fertigten selber ein Metalltor an, welches sicher länger hält als ein Holztor.

6.   Sie reinigen die Becken regelmässig alle paar Wochen.
Ich war erstaunt, wie sauber sie aussahen.

 

Es gibt auch einen Punkt wo ich verbesserungspotential sehe. Dieser werde ich morgen so ansprechen, dass sie selber darauf kommen.
Das Wichtigste ist aber, dass eine Pumpe sauber läuft und die zweite seit längerem steht. Wieso die zweite steht kann es mehrere Gründe geben. Es kann gut sein, dass es nicht ein Problem des Unterhaltes ist aber dies werden wir ab morgen miteinander analysieren.
Wir kamen bevor es dunkel wurde und ohne Regen aber vom Schweiss nass wieder gut oben an. Bei Hugo tranken wir noch was und tauschten uns aus. Nach einer warmen Kübeldusche konnten wir uns an den Tisch setzen und zusammen mit Hugo und Martinez (unsere Köchin) das z’Nacht einnehmen.
Die Küche wurde auch noch eingerichtet und nebenbei habe ich noch zwei defekte Geräte auseinandergenommen. Eines läuft wieder und das andere muss ich nach Hause nehmen.
Jetzt habe ich viel Technisches geschrieben. Da dies mein Tagebuch ist, schreibe ich auch solche Infos rein. 

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