Heute gibt’s um 8 Uhr wieder eine Schulung. Zum Start gibt es eine kleine Repetition. Das Hauptthema ist die
Funktion der zwei Widdersysteme die wir hier einsetzen. Der normale Widder und der Kompaktwidder. Sie sind sehr interessiert und stellen immer wieder Fragen. David animiert sie auch dazu. Nun
verstehen sie auch wieso die Triebleitung am Anfang nicht flach sein darf. Sie sagen wenn das so ist müssen wir einen Baum der mit seinen Wurzeln im Weg ist fällen. Es entstand eine grössere
Diskussion ob dies nötig ist. Wir entschlossen uns, dass wir nach dem Unterricht und dem Morgenessen zur Quelle zu gehen und dies vor Ort zu entscheiden. Nach längeren Diskussionen entschieden
wir uns, dass der Baum gefällt wird. Ich wollte zuerst nicht, da es ein Baum war aus dessen Harz eine Rheumasalbe hergestellt werden kann. Da wir auf einer Seite mehrere grössere Wurzeln
abschneiden mussten hatte ich bedenken, dass der Baum bei einem Sturm fallen könnte und mit dem restlichen Wurzelwerk dabei die Triebleitung beschädigen könnte. Die Arbeiter sagten: Rheumasalbe
brauchen nur wenige Leute aber Wasser benötigen Alle. So fiel mir die Entscheidung ein wenig leichter. Mehrere grosse Wurzeln wurden abgehauen und das Trasse für die Triebleitung wurde steiler
gemacht. Der Graben hat an mehreren Stellen eine Tiefe von 1.6 Meter. Die Fällung des ca. 70 cm dicken Baums war ein Spektakel. Es gab wieder riesige Diskussion wohin der Baum fliegen soll. Die
Wunschrichtung war für Alle klar. David, ein paar wenige Arbeiter und ich sagten, dass der Baum aber in die entgegengesetzte Richtung fliegen wird. Wir wurden nur ausgelacht. Sie boten David
Wetten an. Einer wollte sogar 200$ Wetten obwohl er sicher noch nie soviel Geld gesehen hat. David hat schlussendlich mit zwei eine Wette abgeschlossen. Ein Arbeiter hat sein Beil, welches das
Beste auf dem Platz war, mit einem Mittarbeiter gegen 500 FC (30Rp.) gewettet. Nach über zwei Stunden war die Spannung riesig und wir entfernten uns vom Stamm um dem Spektakel von genügender
Distanz zuzuschauen. Der Baum bewegte sich langsam in die von uns prognostizierte Richtung und viel dann in einen zweiten Baum wo er hängen blieb. Der Jubel war trotz falscher Prognose bei Allen
gross. David erhielt ein Wetteinsatz noch auf der Baustelle indem der Arbeiter zu einer Palme ging um eine PET-Flasche mit Palmwein zu füllen. Bevor er David die Flasche überreichte trank er
zuerst einen Schluck daraus. Dies ist hier üblich zum Zeichen der Freundschaft und dass es nicht vergiftet ist. Den zweiten Wetteinsatz erhielt er im Dorf in Form einer Flasche Bier. Bei unserem
Täglichen Ritual mit Süssgetränk, Läcker und heute noch mit einem Zitronencacke, besuchte uns der Doktor mit seinem halbjährigen Kind. Er zeigte mir anschliessend noch sein Haus. Er und seine
Frau leben hier sehr einfach aber für die hiesigen Verhältnisse sehr gut und sauber. Am Abend erfahren wir, dass der Lastwagen wieder läuft und voraussichtlich am Freitag ankommt. Gestern konnte
unsere Partnerorganisation (CEK) die Röhren und Verbindungen in Kinshasa aus dem Zoll holen.
Heute war wieder ein erlebnisreicher Tag den wir mit einem Jass abschliessen.
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Martin und Claudia Egli (Freitag, 13 Juli 2018 16:58)
Lieber Bernhard, liebe Elisabeth
Lieber David
Danke für Eure spannenden Beiträge über die Arbeit und das Leben in Matamba-Solo.
Schön zu lesen, dass - endlich! - der Lastwagen wieder läuft und hoffentlich heute Freitag ankommt!
Wir sind in Gedanken bei Euch und wünschen weiterhin einen behüteten und erfreulichen Aufenthalt in Matamba-Solo.
Herzliche Grüsse an alle!
Martin und Claudia