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Das Wasser lässt uns kämpfen

Unsere Arbeitshosen
Unsere Arbeitshosen

(bez) Heute stehen wir erst nach 6:30 auf. Ich sehe vor dem Küchenfenster schon wieder wie die Trägerinnen und Träger Sand und Steine hochtragen und zum Reservoir bringen wo heute die Seitenwände der Wasserverteilung betoniert wird. Das Morgenessen wird heute von Papa Pain 

(unser Ersatz für Elisabeth in der Küche) vorbereitet. Wir erfahren auch, dass der Toyota bis gestern wegen einer Panne in der Garage war. Er wird heute gepackt und fährt morgen mit dem Material und den Ingenieuren zu uns. Bis wir an die Arbeit ausserhalb des Hauses gehen sind wir im Pyjama. Unsere Arbeitskleider ziehen wir so spät wie möglich an da sie sehr schmutzig und heute noch nass waren. Es macht keinen Sinn diese oft zu wechseln, da sie sowieso weder sehr schmutzig werden. Als erstes versuchen wir beim Ausgangsrohr des Reservoirs  ein Gewinde zu schneiden um die Wasseruhr zu montieren. Es war nicht möglich da das einbetonierte Rohr eine zu schlechte Qualität hat. Wir werden bei Gelegenheit versuchen eine Muffe anzuschweissen. Brunot und seine Equipe verschalten und betonierten die Seitenwände der Wasserverteilung.
Wir waren sehr gespannt ob wir heute eine Lösung für die Quellfassung finden werden, welche mehr Wasser bringt als die 50 l/min. Ca. 2.5 Meter im Boden sehen wir viel Wasser welches aber zu einem grossen Teil versickert. Wir müssen unbedingt Lehm finden um die Quelle abzudichten. Gestern sagte man uns, dass es in der Gegend keinen Lehm gibt. Jemand wusste, dass im Dorf weiser Lehm verkauft wird. Per Funkgerät orderten wir fünf trockene Fladen an. Diese waren ca. 500g schwer und mussten zuerst verkleinert und mit Wasser geschmeidig gemacht werden. Damit dichtete ich die die Quelle nach unten und auf die Seite ab. Sofort erhielten wir mehr Wasser, konnten es aber nicht messen. Wir entscheiden uns die Quelle nach oben zu öffnen indem die Erde abgetragen wird. Damit verhindern wir, dass der Regen den Humus nicht in die Quelle spülen kann. Wir graben bis zum hinteren Teil der Quelle und kommen so auch noch besser zu den Wassereinbrüchen um sie abzudichten. Wir sind heute sehr erleichtert nachdem wir gestern doch Angst hatten genügend Wasser fassen zu können. Danke für euer Mittragen. Beim Hochlaufen informierte David den Küchenchef, dass er Wasser kochen soll für das Nachtessen. Leider waren die Rindsspiesli, welche wir am Morgen bestellt hatten, nicht bereit zum grillieren. So entschieden wir uns wieder für Penne mit Tomatensauche etc… Um 18:15 waren wir wieder im Dorf um uns zu erholen. Das Nachtessen bereiteten Papa Pain und Mama Adele in unserer Küche auf dem Campingkocher welcher mit Diesel betrieben wird das Essen vor. Da der Kocher schon über zwei Tagen nicht mehr gereinigt wurde funktionierte er nicht mehr richtig und produzierte ein grössere Flammen Da der Kocher noch zu heiss war und ich keine Zeit hatte wegen der «Dusche) holten sie ihren Holzkohlegrill und kochten so in unserer Küche weiter. Um 20:10 ist wieder eine Lagebesprechung mit dem Kernteam. Anschliessend assen wir noch das Nachtessen.
Noch ein paar kleinere Erlebnisse, Infos:
- David lief gestern eine Raupe über den Oberarm und hat nun einen Ausschlag den wir Mit Fenistin behandeln.
- Ein Arbeiter bringt zwei kleine Vögelchen, welche er aus einem alten Baumstamm auspudelt. Er wird sie heimnehmen und essen.
- Heute ist der Schwiegervater des alten Dorfpfarres gestorben. Dies bedeutet hier im Kongo, dass die ganze Nacht durch viel Gesungen, musiziert und geheult wird. Die Trauerfeier findet gerade im Nachbarhaus statt. Sie haben entschieden, dass sie heute spätestens um 23 Uhr aufhören werden damit wir gut schlafen können.
- Bei der Koordinationssitzung am Abend fragte David den Dorfpfarrer ob wir am Sonntag nach dem Gottesdienst an der Quelle arbeiten können. Der Gottesdienst fängt nun früher an und wird nicht so lange dauern, so dass wir um die Mittagszeit zur Quelle gehen können.

Fundament der Wasserentnahmestelle
Fundament der Wasserentnahmestelle

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Kommentare: 1
  • #1

    Martin Egli (Samstag, 09 Februar 2019 09:54)

    Lieber Bernhard, lieber David
    Viel Durchhaltewillen, Erfolgserlebnisse und gute Gesundheit wünschen wir Euch für die zahlreichen zu meisternden Schwierigkeiten!
    Martin und Claudia